Das Projekt

„Frieden ist, wenn man gut Zuhause ankommt.“ Die Schüler*innen der Mira-Lobe-Schule halten im Standbild inne, formen mit ihren Händen ein Dach über ihrem Kopf. Kurz darauf löst sich die Formation durch einen neuen Impuls: „Frieden ist, wenn man respektvoll zueinander ist.“

Es ist die letzte von insgesamt sechs Projektwochen, die das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim (TPZ) zwischen 2021 und 2023 dank einer Förderung durch die Region Hannover ausgerichtet hat. Unter dem Motto „Alle und Du – gerecht in die Zukunft“ widmete sich das TPZ gemeinsam mit über 150 Schüler*innen unterschiedlicher Klassenstufen und Schulformen dem Thema Nachhaltigkeit.

Wie wollen wir in Zukunft leben? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Projektwochen. „Soziales Handeln fängt schon im kleinen Klassenverband an“, erklärt Birte Heinecke, die das Projekt gemeinsam mit einem wechselnden Team aus Theaterpädagog*innen durchführt. Mittels theaterpädagogischer Methoden untersuchen die Schüler*innen einige der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030. Kinder der Grundschule Gleidingen entwarfen kleine Szenen zum Thema, die  Berufsbildende Schule Springe beschäftigte sich mit Fairem Handel, Schüler*innen des Bildungszentrums Birkenhof erforschten in Kleingruppen selbstgewählte Nachhaltigkeitsthemen und die Grundschule Ronnenberg bastelte anhand des Kinderbuchs „Unheimliche Umweltmonster“ von Marie G. Rohde eigene kleine Monster, wie zum Beispiel eine Straßenschlange, die durch Theater zum Leben erweckt wurden.

Vom 6. bis 10. November fand nun die letzte Projektwoche in der siebten Klasse der inklusiven Förder- und Oberschule Mira Lobe statt. In zwei Gruppen wurden die Themen Ernährung und Frieden verhandelt. Die Schüler*innen entwarfen unter anderem kleine Stabfiguren zu ihren Lieblingsspeisen, die sie anschließend vor der Gruppe sprechen ließen. „Ich bin ein Salamibrötchen“, hieß es da zum Beispiel, „es gibt mich mit Fleisch und in vegan und ich bin sehr beliebt.“

Dass Frieden nicht nur die Abwesenheit von Krieg ist, stellten die Schüler*innen der anderen Gruppe fest. So ging es in der Szenenentwicklung auch um Tierschutz oder um Mobbing: Zwei Spieler*innen machten sich über den Rucksack eines Mitschülers lustig – anschließend wurden sie von einer dritten Person auf ihr schlechtes Benehmen hingewiesen. „Was würdet ihr sagen, wenn man eure Schuhe beleidigt?“ Einsichtig entschuldigten sich die Kinder.

Im Vordergrund der Wochen stand das gemeinsame Theaterspiel und die kreative Auseinandersetzung mit einzelnen Themen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit. Der theaterpädagogische Ansatz lud dazu ein, Positionen auszuloten, neue Perspektiven einzunehmen und Lösungen auszuprobieren. Die Arbeit orientierte sich dabei stets an den Ideen der Kinder und Jugendlichen. Der intensive Prozess schweißt zusammen: „Ich finde es beeindruckend, wie sich die Gruppe über die Woche entwickelt hat“, freut sich Birte Heinecke. Waren die Schüler*innen zu Beginn noch zurückhaltend, präsentierten sie ihre Ergebnisse am Ende stolz vor der Gruppe. Und auch die Kinder zeigten sich begeistert davon, ihre Klassenkamerad*innen von einer neuen Seite kennenzulernen. „Es war toll, mit Mitschülern zusammenzuarbeiten, mit denen man sonst wenig Kontakt hat.“

Das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim plant schon im kommenden Jahr eine Fortsetzung des Projekts. Anfragen von Schulen aus dem Raum Hannover gibt es bereits, wer sich ebenfalls für die Zusammenarbeit mit dem TPZ interessiert, kann eine E-Mail schreiben an info@tpz-hildesheim.de.

“Alle und Du” wird gefördert von der